Die Ärztekammer Westfalen Lippe (ÄKWL) hat sich dafür ausgesprochen, die Selbstbestimmung von Demenzkranken auch in der Pflege so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Selbst wenn Demenzpatienten sich nicht mehr artikulieren oder orientieren könnten, müsse der Erhalt ihrer Lebensqualität im Vordergrund stehen, sagte ÄKWL-Präsident Theodor Windhorst gestern auf einem Ethikforum in Münster. Die Betroffenen dürften nicht ausschließlich als pflege- und hilfsbedürftige Kranke wahrgenommen werden. Stattdessen solle der Mensch an sich im Mittelpunkt stehen. Dabei gehe es vor allem darum, die Würde des Menschen zu achten.
Zudem forderte Windhorst eine bessere finanzielle Unterstützung der Arbeit pflegender Angehöriger. Um die Versorgung Betroffener flächendeckend zu verbessern und zu koordinieren, sprach er sich darüber hinaus für einen nationalen Aktionsplan Demenz aus.