Die Berliner Charité hat sich gegen den Vorwurf unzureichender Hygienemaßnahmen zum Schutz vor multiresistenten Keimen gewehrt. In dem Bericht des gemeinnützigen Recherchebüros "correct!v", den gestern unter anderem die „Berliner Morgenpost" und die „Zeit" veröffentlicht hatten, seien „falsche und irreführende Aussagen" enthalten, sagte eine Sprecherin des Klinikums auf Anfrage von BibliomedManager.
So sei es „schlicht falsch", dass das Vorliegen des Nachweises eines multiresistenten Keims zwingend eine strikte Isolation nach sich ziehen müsse. Hier müsse zwischen der Besiedlung einer Wunde mit den Keimen und einer tatsächlichen Infektion im Blutkreislauf des Patienten unterschieden werden. Auch das Zitat eines Patienten, er habe sich bei einer Herztransplantation an der Charité infiziert, könne so nicht stimmen. „Richtig ist: An der Charité wurden seit Jahrzehnten keine Herztransplantationen durchgeführt", sagte die Sprecherin.
In dem betreffenden Artikel kritisierte der Autor auch angebliche Hygienemängel bei der Blutzuckermessung. So sei das dazu benutze Gerät nicht desinfiziert worden. Der Kontakt mit dem Patienten erfolgt laut der Charité jedoch gar nicht über das Gerät selbst, sondern durch Einmalartikel. Für jeden Patienten würden selbstverständlich immer wieder neue Lanzetten und Teststreifen ausgepackt.