Pflegeanbieter und Arbeitnehmervertreter haben sich in Baden-Württemberg zu einen Bündnis zur fairen Entlohnung zusammengeschlossen. Die kirchlichen Träger Diakonie und Caritas sowie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi richteten sich am Montag in einer gemeinsamen Erklärung gegen die Verhandlungspolitik der Krankenkassen. Statt mit Qualität, Konzepten und Angebotsvielfalt zu argumentieren sei durch die Kostenträger ein Wettbewerb um Lohnkosten ausgelöst worden, sagte einer der Unterzeichner, Oberkirchenrat Urs Keller. Die Kassen würden tarifliche Bezahlungen in den Entgelt- und Vergutungsverhandlungen nicht akzeptieren. „Wer so handelt, unterstützt indirekt Lohndrückerei."
Die Unterzeichner wollen, dass die tarifliche Entlohnung flächendeckend Standard wird. Um das zu ermöglichen, solle die Politik entsprechende Rahmenbedingungen schaffen, die Anwender von Flächentarifen belohnen und alle Anbieter zur Anwendung von anerkannten Flächentarifen verpflichtet. Andernfalls käme es zu Personalabbau, sagte Verdi-Landesbezirksleiterin Leni Breymaier. Die Folge: Schichten könnten nicht mehr adäquat besetzt werden.
Das Bündnis möchte nun weitere Anbieter in der Sozialwirtschaft dafür gewinnen, Flächentarife abzuschließen.