Muslimische Moschee- und Kulturvereine sollen laut Bundesfamilienministerin Manuela Schwesig (SPD) mehr Leistungen in der Wohlfahrtspflege anbieten. Das berichtete heute die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" (FAZ) unter Bezug auf Debattenbeiträge auf der Deutschen Islamkonferenz in Berlin. Die Nachfrage nach Pflegediensten, die geschlechterspezifisches Personal bereit stellen können, steige zunehmend, wird die Ministerin weiter zitiert.
Die Versorgung Pflegebedürftiger könne zudem künftig nicht mehr nur innerhalb der muslimischen Familien bewältigt werden, sagte der Sprecher des Koordinationsrats der Muslime Erol Pürlü laut FAZ. Nach Schätzungen werde sich die Zahl der muslimischen Pflegebedürftigen hierzulande bis 2030 sogar verdoppeln. Dem Präsident des Deutschen Städtetages Ulrich Maly zufolge sollen Muslime auch mehr dazu ermuntert werden, nicht nur soziale Einrichtungen in Anspruch zu nehmen, sondern auch soziale Dienstleistungen anzubieten.