Die Gewerkschaft Verdi hat angesichts der am Universitätsklinikum Schleswig-Holstein (UKSH) bekannt gewordenen Keiminfektionen die Arbeitsbedingungen in dem Haus kritisiert. So sei die „dramatische Situation" schon länger bekannt. Allein 2013 seien 1.834 Gefährdungsanzeigen aus dem Pflegebereich gestellt worden, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Die meisten davon kamen der Gewerkschaft zufolge ausgerechnet aus jenen Stationen, "von denen die Verschleppung des multiresistenten Bakteriums seinen Ausgang genommen hat".
Verdi Nord Landesfachbereichsleiter Gesundheit, Steffen Kühhirt, sieht die Gründe für die Missachtung der hygienischen Vorschriften vor allem im Personal- und Zeitmangel. Darüber hinaus seien die Verstöße dem Vorstand lange bekannt gewesen, so Kühhirt. „Leider wurden diese ignoriert und alles dem Sparkurs am UKSH untergeordnet". Diesen auf dem Rücken von Beschäftigten und Patienten auszutragen, müsse sofort beendet werden, forderte der Verdi-Vertreter.