Die Lohunterschiede in der Pflege müssen reduziert werden. Mit dieser Forderung reagierte heute der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) auf die in einer Studie gezeigte Lohnschere innerhalb der Pflegeberufe, die gestern veröffentlicht wurde. Danach verdienten Altenpfleger deutlich weniger als Krankenpfleger. Diese Unterschiede seien zwar bereits bekannt, jetzt aber erstmals systematisch dokumentiert und analysiert worden, sagte DBfK-Bundesgeschäftsführer Franz Wagner gestern in Berlin. Angesichts der vergleichbaren Verantwortung quer über alle Arbeitsbereiche der Pflege und 25 Jahren nach der Wiedervereinigung dürfe es „derart große Unterschiede zwischen Krankenhäusern, Pflegeheimen und ambulanten Pflegediensten sowie zwischen Ost- und Westdeutschland" nicht mehr geben, so Wagner. Darüber hinaus sei die Benachteiligung von Frauen bei den Gehältern vor allem im Frauenberuf Pflege nicht akzeptabel.
Die Lohnunterschiede resultieren dem DBfK-Chef zufolge nicht nur aus den verschiedenen Tarifabschlüssen, sondern insbesondere aus den von Heimen und ambulanten Diensten mit den Kostenträgern verhandelten Leistungsvergütungen. Nach geltendem Recht könne etwa bei Heimen die tarifliche Mitarbeitervergütung von den Pflegekassen als unwirtschaftlich ausgelegt werden. Dies soll nun gesetzlich geändert werden, was für den Verband ein wichtiger Schritt für eine gerechtere Bezahlung ist.