Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) hat angekündigt, Pflegende in Bremen von „unnützen Dokumentationspflichten" zu befreien. Pflegekräfte seien keine Bürokraten, „sondern wollen Zeit für ihre eigentliche Arbeit mit den Menschen haben", sagte der Bremer bpa-Landesvorsitzende Sven Beyer gestern in der Hansestadt. Deshalb sei es wichtig, „die Dokumentation auf das Notwendige zu beschränken und mehr Zeit für die Pflege zu schaffen."
Pflegeheime und ambulante Dienste hätten die Chance, eine vereinfachte Dokumentation einzuführen, die alle fachlichen und rechtlichen Anforderungen mit deutlich weniger Aufwand erfülle, heißt es in der entsprechenden Mitteilung. Initiator der neuen Pflegedokumentation ist die Bundesregierung zusammen mit den maßgeblichen Trägerverbänden, den Pflegekassen, den Bundesländern inklusive der Prüfinstitutionen und weiterer Akteure.
In den nächsten zwei Jahren soll zunächst ein Viertel der Bremer Pflegeeinrichtungen für eine Umstellung auf die vereinfachte Dokumentation gewonnen werden. Der bpa habe die Geschäftsführung eines Koordinationsgremiums übernommen, in dem Verbände, Pflegekassen, der Medizinische Dienst der Krankenkassen sowie die städtische Wohn- und Betreuungsaufsicht gemeinsam die Umsetzung begleiteten.
Mit der neuen Dokumentation werde für jeden Pflegebedürftigen einmalig eine Maßnahmenplanung unter Berücksichtigung der individuellen Bedürfnisse erstellt, während im Alltag nur noch Besonderheiten und Abweichungen dokumentiert und verändert werden müssten. Testphasen zufolge könne damit fast eine Stunde Zeit eingespart werden, die dann den Pflegebedürftigen zugute komme könne.