Nach der Wahl in Hamburg sieht der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa) insbesondere bei der künftigen Überprüfung von Pflegeeinrichtungen, der Personalausstattung in der Pflege und der Altenpflegeausbildung großen Handlungsbedarf: „Die Hamburger Bevölkerung altert; wir brauchen also ein wertschätzendes Miteinander von Politik und Pflege, um den Beruf aufzuwerten und die Herausforderungen der Zukunft gemeinsam zu meistern", sagte die bpa-Landesvorsitzende Karin Kaiser an die Adresse des alten und neuen Ersten Bürgermeisters Olaf Scholz gerichtet.
Die aktuell vorbereitete Prüfverordnung zum Hamburgischen Wohn- und Betreuungsgesetz müsse der neue Senat stoppen und gemeinsam mit den Pflegeverbänden überarbeiten. „Der derzeitige Entwurf ist von Misstrauen den Pflegekräften und in der Folge auch den Pflegeeinrichtungen gegenüber geprägt und enthält viele Prüffragen, die nicht klar beantwortet werden können", so Kaiser. Zudem müsse die neue Stadtspitze die dazugehörige Personalverordnung von einzelnen überzogenen und unklaren Vorgaben befreien, um der Verwirrung hier ein Ende zu bereiten und professionell Pflegende und Pflegeanbieter nicht zu überfordern.
Vor allem aber erwarte der bpa bei der künftigen Gestaltung der Pflegeausbildung Augenmaß. Im Rahmen einer bundesweit geplanten Pflegeausbildung solle die Altenpflege zugunsten einer generalistisch ausgerichteten Krankenpflege abgeschafft werden. Die Spezialisierung auf die Altenpflege im Rahmen der Ausbildung müsse aber auch weiterhin gewährleistet sein.