Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat keine Befürchtungen, sich durch das Engagement für die Einführung von Pflegekammern selbst zu schaden. „Keine Angst, wir schaffen uns nicht ab", sagte Bundesgeschäftsführer Franz Wagner heute in Hannover auf dem DBfK-Update 2015. Er freue sich bereits darauf, in einigen Jahren mit Vertretern der Kammer zu streiten, „wenn die irgend etwas fordern, das wir nicht gut finden". Bis 2016 rechnet Wagner mit mindestens zwei Kammern in Deutschland, anschließend werde es einen Dominoeffekt geben.
Pflegekammern seien weder Berufsverbände noch Tarifpartner, sondern in erster Linie dazu da, die Öffentlichkeit vor Schaden durch unsachgemäße Pflege zu schützen, etwa durch die Regelung von Weiterbildungen und Qualifikationen. Darum sei die Kammer eine Chance, zentrale Elemente des eigenen Berufes endlich selbst zu bestimmen. In Anlehnung an ein Agnes-Karll-Zitat appellierte der DBfK-Chef an die Pflegenden in Hannover, dazu beizutragen, dass die Pflege nicht länger Amboss bleibe, sondern selbst zum Hammer werde.
DBfK Nordwest-Geschäftsführer Michael Huneke hatte den Kongress zuvor in seinem Grußwort unter das Motto gestellt: Pflege bewegt sich. „Wir alle wissen, was nicht funktioniert, lassen Sie uns den Tag nutzen, darüber zu diskutieren, was funktioniert."
Kein Berufsverbot durch die Pflegekammer – Interview mit Rechtsexperte Tobias Weimer