Das Bundesministerium hat die Universitäten Frankfurt am Main und Witten/Herdecke damit beauftragt zu erforschen, wie Pflegefachpersonen im Job gehalten werden können und wie man ihrer Abwanderung aus dem Berufsfeld konstruktiv begegnen kann. Zudem solle der Frage nachgegangen werden, was Vorgesetzte unternehmen können, damit Mitarbeiter ihre individuellen Kompetenzen am Arbeitsplatz sinnvoll einbringen, weiterentwickeln und für tägliche Handlungsprozesse nutzbar machen können.
Grund für das Projekt sei die immer größer werdende Kluft zwischen immer mehr pflegebedürftigen älteren Menschen und immer weniger professionell Pflegenden, heißt es in einer Pressemitteilung der Uni Witten/Herdecke vom Freitag.
„Viele Pflegende hören auf, mitzudenken, klagen über Burnout, die Qualität der Versorgung sinkt und der Krankenstand steigt", äußerte Ulrike Höhmann, Professorin für Pflegewissenschaften und Projektleiterin an der Uni Witten/Herdecke. Darum reagierten die meisten Einrichtungen mit Programmen zur Gesundheitsförderung. Das sei aber nur ein Kurieren der Symptome und beseitige die Ursachen nicht, so Höhmann weiter. Sie hält eher Probleme innerhalb der Einrichtungen für ursächlich und sieht die Führungskräfte in der Verantwortung. Sie müssten befähigt werden, neue Strukturen zu entwickeln, um die Ideen und Fähigkeiten ihrer Mitarbeiter für die alltägliche Arbeit nutzbar zu machen.
Zudem würden Erfahrungswerte von Pflegenden in der Praxis oft erstaunlich wenig gelten, ergänzte Laura Schwarz, wissenschaftliche Mitarbeiterin im Projekt. Der Abschlussbericht des Projekts ist für Ende 2017 geplant.