Die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) wehrt sich gegen Vorwürfe aus der Verdi-Umfrage unter Pflegekräften zum Nachtdienst. Sie sei eine „unseriöse Nach- und Nebelaktion" und keine Grundlage zur Beurteilung des Pflegepersonals deutscher Krankenhäuser. „Zum einen hat die Gewerkschaft keine medizinische Kontrollfunktion und zum anderen schon gar keine medizinische Beurteilungskompetenz", kritisierte DKG-Hauptgeschäftsführer Georg Baum. „Den in der Nacht in der Tat schwere und verantwortungsvolle Aufgaben wahrnehmenden Mitarbeitern mit suggestiv formulierten Fragebögen Defizite bei der Ausführung ihrer Arbeiten zu unterstellen, muss zwangsläufig zu absolut verfälschten Einschätzungen führen."
Es steht aus Sicht von Baum außer Frage, dass personelle Engpässe existieren könnten. In den Kliniken seien circa 5.000 Stellen in der Pflege unbesetzt. Allerdings nicht, wie Verdi behaupte, um Kosten einzusparen, sondern weil vielerorts ein Pflegekräftemangel herrsche. Absolut unrealistisch sei die von Verdi in den Raum gestellte Forderung von 160.000 zusätzlichen Kräften mit einem Finanzierungsbedarf von acht Milliarden Euro, so Baum weiter. „Es wäre viel gewonnen, wenn im Rahmen der Krankenhausreform die jährlichen Tarifsteigerungen 1:1 von den Krankenkassen erstattet würden."