Das Krankenstandsniveau ist im Gesundheitswesen weiterhin besonders hoch. Das geht aus dem gestern veröffentlichten DAK Gesundheitsreport 2015 vor. Verantwortlich für die hohen Ausfallzeiten der Branche sind dem Bericht zufolge eine überdurchschnittliche Erkrankungshäufigkeit und eine längere Erkrankungsdauer. Vor allem Pflegende seien wegen der enorm belastenden Arbeitsbedingungen noch immer überdurchschnittlich stark von Gesundheitsstörungen wie etwa Muskel-Skelett-Erkrankungen oder psychische Störungen betroffen.
„Seit Jahren sind die Trends bekannt. Die unverändert schlechte Personalbemessung in der Pflege, die immense Arbeitsverdichtung, der kontinuierlich hohe Zeitdruck der Arbeit machen krank", sagte die Referentin des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK), Johanna Knüppel, gestern in Berlin. Diejenigen, die dringend gebraucht würden, um Pflegebedürftige zu betreuen, seien selbst auf Hilfe angewiesen, „weil sie über Jahre buchstäblich verschlissen wurden", kritisierte Knüppel.
Der DBfK fordert deshalb unter anderem eine spürbare Verbesserung der Personalschlüssel und der Dienstplansicherheit sowie mehr Gesundheitsförderung für professionell Pflegende.
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