Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe will in Kürze einen 10-Punkte-Plan gegen Krankenhauskeime vorlegen. Das geht aus einem Bericht der "Süddeutschen Zeitung" hervor, der das Papier vorliegt. Danach schätzen Experten des Ministeriums die Chance, dass sich das Problem der multiresistenten Keime in den Kliniken künftig noch verschärfe, als sehr hoch ein. Dies ginge mit dem steigenden Alter der Patienten und der steigenden Zahl der Operationen einher, berichtet die Zeitung weiter.
Da diese Erkenntnis nicht neu sei, müsse der Bekämpfung der Keime eine höhere Priorität gegeben werden, als dies bisher der Fall sei, heißt es demnach in dem Papier weiter. Hierzu sollen etwa Experten vom Robert Koch-Institut stärker in die Keimkontrolle der Kliniken einbezogen werden. Es solle außerdem geprüft werden, ob Patienten vor planbaren Aufenthalten generell einem Test auf multiresistente Keime unterzogen werden sollten. Zudem sollen die Meldepflichten der Kliniken verschärft werden, heisst es in dem Bericht weiter.
„Es ist gut, dass Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe die Bemühungen der Ärzteschaft um gute Krankenhaushygiene gesetzlich unterstützen will", sagte Bundesärztekammerpräsident Frank Ulrich Montgomery. "Es fehlen aber tragfähige Vorschläge für eine solide Finanzierung." Ohne sie bliebe das Papier eine reine Willenserklärung.