Wegen Abrechnungsbetrugs wird gegen rund 25 Prozent aller ambulanten Pflegedienste in Berlin ermittelt, heißt es aus der Bezirksverwaltung. 95 Prozent dieser Anzeigen richteten sich gegen private Pflegedienste. Gut 50 Millionen Euro pro Jahr soll der Schaden für die Stadt betragen.
Die Datenbank, über die der Bezirk als Sozialhilfeträger verfügt, werde nach verdächtigen Konstellationen durchforstet. Mithilfe von unangemeldeten Besuchen, Interviews von Nachbarn, Angehörigen oder Mitarbeitern des Pflegedienstes überprüften sechs beim Bezirk angestellte Pflegefachkräfte, ob die Angaben zur Pflegebedürftigkeit überhaupt stimmen, berichtet die Ärzte-Zeitung am Dienstag. Erfahrungen der vergangenen vier Jahre legten nahe, dass ein hoher Anteil russischer Pflegedienste ein Geschäftsmodell betreibe, mit dem unrechtmäßig abgerechnet werde. „Von rund 100 russischen Pflegediensten haben wir gegen 80 Prozent handfeste Belege für unseriöses Arbeiten", zitiert die Zeitung Sozialstadtrat Stephan von Dassel.