Die Modellstudiengänge für Pflege- und Gesundheitsberufe haben sich nach Ansicht des Ministeriums für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen bewährt. Eine Auswertung der bisherigen Ergebnisse und Erfahrungen zeige, dass die Qualifikation der Absolventen zu einem besseren, an den Bedürfnissen der Menschen orientierten Gesundheitssystem beitrage, teilte das Ministerium gestern in Düsseldorf mit.
„Die Studierenden erwerben neben der beruflichen Ausbildung zusätzliche Kompetenzen wie etwa Schnittstellen- oder Qualitätsmanagement, Entwicklung und Auswertung von praxisbezogenen Forschungsprojekten oder auch Steuerung von interprofessionellen Teams. Für eine zukunftsweisende, sektoren- und berufsübergreifende Zusammenarbeit im Gesundheitswesen sind solche Fähigkeiten unverzichtbar, um angesichts der komplexen Herausforderungen eine patientenorientierte Versorgung zu ermöglichen", sagte Gesundheits- und Pflegeministerin Barbara Steffens.
Auszubildende in der Hebammenkunde, der Logopädie, Physio- und Ergotherapie sowie in den Pflegeberufen absolvieren im Rahmen der Modellstudiengänge parallel eine Berufsausbildung und ein Bachelorstudium. Ziel ist es, durch die zusätzliche Möglichkeit einer akademischen Ausbildung die bewährten beruflichen Qualifikationen zu ergänzen.
Die gestern vorgestellten Ergebnisse aus Nordrhein-Westfalen seien auf Bundesebene ein wichtiger Beitrag zur Weiterentwicklung der Berufe im Gesundheits- und Pflegebereich. „Der Bund muss endlich die Akademisierung gemeinsam mit der Reform der Pflegeausbildungen neu regeln", forderte Steffens. Die Modellstudiengänge werden bis 2017 fortgesetzt und wissenschaftlich begleitet.