In einem heute erschienen Gastbeitrag im „Tagesspiegel" fordert der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Georg Baum, ein Ende der deutschen Sparpolitik. Die Politik fordere mehr Transparenz und Qualität von den Kliniken. „Das machen die Krankenhäuser seit jeher." Die Erlöse blieben dabei jedoch durch Kassen und Gesetzgeber gedeckelt, während die Kostenentwicklung ungebremst weiter liefe.
Tarifabschlüsse, Energie- und Materialkosten sowie Arzneimittelpreise blieben laut Baum seit langem unberücksichtigt. Die Folge: Mehr als jede dritte Klinik schreibe rote Zahlen und statt der benötigten 6 Milliarden Euro Investitionsmittel bekommen die deutschen Kliniken nur 2,7 Milliarden Euro. „Nur wenn die Finanzierung der Krankenhäuser vernünftig geregelt ist, können erweiterte und noch höhere Qualitätserwartungen umgesetzt werden", schreibt Baum im Tagesspiegel.
Nur wenige Aspekte der geplanten Krankenhausreform schaffen aus Sicht Baums bei der grundliegenden Finanzierungsproblematik Abhilfe. So hebt er im Tagesspiegel etwa das vorgesehene Personalförderprogramm für 6.000 zusätzliche Pflegestellen hervor. Zwei wesentliche Reformansätze stünden dem jedoch entgegen. Zum einen, dass Kliniken für steigende Patientenzahlen nur noch stark verminderte Vergütungen erhalten sollen. Zum anderen die geplanten Zu- und Abschläge je nach Erfolg von Behandlungen. Dies schade solchen Patienten, derer Behandlungserfolg nicht kalkulierbar sei, so Baum abschließend.