Jeder vierte Antrag auf Gewährung einer Pflegestufe ist nach einem Bericht der Saarbrücker Zeitung von Samstag im vergangenen Jahr von den Pflegekassen abgelehnt worden. So seien 2014 mit 237.255 insgesamt 24,8 Prozent aller Anträge negativ beschieden. In den vergangenen zehn Jahren habe sich damit die Zahl der Ablehnungen um fast 20 Prozent erhöht. Das Blatt beruft sich für seine Angaben auf eine Antwort der Bundesregierung auf Anfrage der Linksfraktion im Bundestag. Demnach geben sich viele Betroffene mit den Entscheidungen der Pflegekassen allerdings nicht zufrieden.
2005 gab es knapp 90.000 Widerspruchsbegutachtungen durch den Medizinischen Dienst der Krankenkassen. Im Jahr 2013 waren es gut 109.000. Das entspricht einem Plus von knapp 23 Prozent. Der hohe Anteil abgelehnter Anträge verdeutliche einmal mehr, dass Geld und Kostensparen das zentrale Steuerungsinstrument in der Pflegeversicherung sei, zitiert die Zeitung die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Sabine Zimmermann. Für die Pflegebedürftigen und ihre Angehörigen sei es „bitter, durch das starre Raster der Kriterien zur Pflegebegutachtung zu fallen".