Neue Wohn- und Versorgungsformen im Fall von Pflegebedürftigkeit stoßen auf wachsendes Interesse. Jeder zweite 50- bis 80-Jährige findet Modelle wie betreutes Wohnen oder das Leben in einem Mehrgenerationenhaus ansprechend. Auch Senioren-WGs oder eine gute 24-Stunden-Pflege im heimischen Umfeld ist für zwei von fünf Befragten eine attraktive Perspektive. Das zeigt eine repräsentative Umfrage der Generation „50 plus" des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) für seinen ersten Pflege-Report. „Eine differenzierte Versorgungslandschaft, die sich an den Bedürfnissen der Pflegebedürftigen orientiert, ist immer mehr gefragt", so WIdO-Geschäftsführer Klaus Jacobs am Samstag.
Eine nach wie vor große Herausforderung ist den Ergebnissen zufolge das Schnittstellenmanagement zwischen Klinik und Pflege. Von den 60- bis 90-jährigen Pflegebedürftigen sind rund 23 Prozent im Quartal mindestens einmal im Krankenhaus, während der Anteil gleichaltriger Nicht-Pflegebedürftiger bei etwa 8 Prozent liegt. Vergleichsweise hoch ist auch der Arzneimittelverbrauch der Pflegebedürftigen. Der Anteil von Patienten mit Polymedikation liegt unter den nicht Pflegebedürftigen bei etwas mehr als 20 Prozent, unter den Pflegebedürftigen steigt der Wert allerdings auf rund 60 Prozent. Entsprechend anspruchsvoll sei damit die Arzneimittelversorgung ohne unerwünschte Wirkungen.