Der Regionalverband Nordost des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) hat die Forderung der Arbeitsgemeinschaft SozialdemokratInnen im Gesundheitswesen (ASG), Berlin, nach einem Pflege-Berufsverband anstelle einer Kammer scharf kritisiert. Dieser Vorschlag sei „unausgegoren und widersprüchlich", heißt es in einer DBfK-Mitteilung.
Die ASG Berlin hatte sich Ende vergangener Woche für die Einführung eines Pflege-Berufsverbands in Form einer Körperschaft des öffentlichen Rechts ausgesprochen: „Für uns ist dabei – auch in Abgrenzung zu einer Kammerlösung – zentral, dass die Mitgliedschaft im neuen Pflegeverband freiwillig sein muss und so auch keine Zwangsbeiträge gegen den Willen der Beschäftigten eingetrieben werden", wird der Vorsitzende der ASG, Boris Velter, auf der Facebook-Präsenz der Arbeitsgemeinschaft zitiert.
Darüber hinaus forderte die ASG, den neuen Pflege-Berufsverband neben den Fachkräften auch für die Hilfskräfte zu öffnen. Sie würden bei der Kammerlösung „schlicht ausgeschlossen", so Velter weiter. Der DBfK hält dagegen. „Die Hilfskräfte hatten und haben jedes Recht, sich zur Interessenvertretung zusammenzuschließen", heißt es in dem heute veröffentlichten Schreiben. Zudem hätten sich bei der repräsentativen Pflegekammer-Befragung in Berlin 58,8 Prozent der Teilnehmenden für eine Selbstverwaltung ausgesprochen.
Die ASG will ihren Vorschlag eigenen Angaben zufolge als Initiative auf dem Landesparteitag der Berliner SPD im Juni vorstellen.