Ab dem 22. Juni soll an der Charité unbefristet gestreikt werden. Das kündigte die Gewerkschaft Verdi gestern in Berlin an. „Nicht der Streik gefährdet die Patienten, sondern der Normalzustand", sagte Verdi-Betriebsgruppenvorsitzende Carsten Becker. Verhandlungsführerin Meike Jäger forderte die Charité auf, „keine Nebelkerzen mehr zu werfen und ihrer Verantwortung für die Gesundheit der Beschäftigten endlich gerecht zu werden".
Die Verdi-Mitglieder an Deutschlands größter Uniklinik hatten sich in einer Urabstimmung mit großer Mehrheit (96,4 Prozent) für eine Arbeitsniederlegung ausgesprochen. Die Gewerkschaft fordert unter anderem eine Quotenregelung. Danach soll das Verhältnis von Pflegekräften zu Patienten auf Intensivstationen maximal 1:2, auf Normalstationen 1:5 betragen. Derzeit liege das Verhältnis je nach Station bei etwa 1:12.