Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) unterstützt die Pläne von Gesundheitsministerin Melanie Huml, in Bayern einen Pflegering statt einer Pflegekammer umzusetzen.
CSU und SPD hatten sich vergangene Woche im Landtag gegen eine Pflegekammer ausgesprochen. Dies begrüßte der Verband in einer Pressemitteilung und sicherte am Montag der Ministerin bei der Umsetzung ihrer Pläne die „volle Unterstützung" zu.
„Kooperation statt Kammerzwang – mit dem Landespflegering macht Bayern vor, wie sich in der Pflege ein Miteinander schaffen lässt, statt neue Bürokratiemonster auf den Plan zu rufen", sagte bpa-Präsident Bernd Meurer, der die teils in anderen Bundesländern geplanten Pflegekammern mit einer kostenpflichtigen Zwangsmitgliedschaft für die Pflegenden deutlich ablehnt.
Huml hält eine Kammer momentan für politisch nicht umsetzbar und will stattdessen eine Interessenvertretung für Pflegende schaffen, die auch ohne Pflichtmitgliedschaft auskommt.
Befürworter der Pflegekammer sehen im Huml-Vorschlag eher eine Mogelpackung. Denn im Pflegering sei ein Mitwirken nur über Verbände möglich. Die Jahresbeiträge der Verbände überschritten dabei die Beiträge zur Pflegekammer deutlich, sagte Monika Skibicki, Präsidentin des Fördervereins zur Errichtung einer Pflegekammer in Niedersachsen.