Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) hat den von der Regierung geplanten sogenannten Pflegering in Bayern scharf kritisiert. Das neue Konstrukt sei eine Mogelpackung, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Auf der Mitgliederversammlung des Verbands in Nürnberg wehrten sich die Pflegenden gegen die aktuellen Pläne der Politik. Hauptkritikpunkt ist, dass das Gesundheits- und Pflegeministerium eine Körperschaft des öffentlichen Rechts einrichten will, die nicht im Heilberufekammergesetz verankert ist. „Die Pflege verhandelt damit auch weiterhin nicht auf Augenhöhe mit den verkammerten Gesundheitsprofessionen", sagte Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK Südost vergangenen Freitag in einer entsprechenden Pressemitteilung.
Der DBfK befürchtet, dass mit dem Pflegering eine Organisation konstruiert wird, bei der hauptsächlich Träger- und Arbeitgeberinteressen im Vordergrund stehen. „Wir gehen hier nur von einem Mitwirkungsrecht der Pflegenden aus, ein Mehrwert ist mit dieser Interessensvertretung äußerst fraglich", sagte DBfK-Vorsitzende Sonja Hohmann.
Auch der Deutsche Pflegerat hatte vergangene Woche bereits scharfe Kritik an dem Modell in Bayern geübt.