Die letzten Hürden für eine privatwirtschaftlich betriebene bundesweite Patientenberatung könnten bald fallen. Die Vergabekammer des Bundes, die bis gestern prüfen sollte, ob in dem aktuellen Verfahren zur Vergabe der bundesweiten gesetzlich vorgeschriebenen Patientenberatung alles korrekt gelaufen ist, hat sich weitere Bedenkzeit erbeten. Das berichtete die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" in ihrer heutigen Ausgabe.
Anfang August war bekannt geworden, dass die bisherige „Unabhängige Patientenberatung" in maßgeblicher Tragerschäft des Sozialverbands VdK inzwischen nicht mehr im Rennen der europaweiten Ausschreibung ist. Favorit ist angeblich das Unternehmen Sanvartis aus Duisburg, ein Callcenterbetreiber für Krankenkassen und Pharmaunternehmen. Die Firma selbst wollte sich auf Anfrage nicht zu dem laufenden Verfahren äußern. Kritiker aus den Bundestagsfraktion von SPD, Grünen und Die Linke stellen derweil die Unabhängigkeit eines Privatunternehmens für die Patientenberatung in Frage.
Die Ausschreibung selbst wurde turnusgemäß bereits im Oktober letzten Jahres durch den Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenversicherung gestartet. Die Kassen finanzieren die Beratung über eine Umlage aus den Versichertenbeiträgen.