Der Leiter der Fachkommission DRG des Deutschen Pflegerats (DPR), Patrick Jahn, hat für die Ermittlung des Personalbedarfs im Krankenhaus eine schnelle Lösung gefordert. „Die Integration von Pflegebedarfsfaktoren in die DRG-Kalkulation ist der richtige Ansatz, um den tatsächlichen Pflegebedarf eines Krankenhauspatienten im Entgeltsystem besser abzubilden", sagte Jahn gestern in Berlin. Zwar habe man in den vergangenen Jahre viel darüber diskutiert, wie der Pflegeaufwand ausschließlich mithilfe des Pflegekomplexmaßnahmen-Scores abgerechnet werden könne. Diese Auseinandersetzung habe aber zu kurz gegriffen und die Entwicklung innovativer Konzept behindert, so Jahn weiter.
Künftig müsse im Krankenhaus der tatsächliche Pflegebedarf im Fokus stehen. Dieser lasse sich am besten über den Grad der Selbstständigkeit ermitteln. Die passenden Instrumente dazu gebe es bereits, heißt es in der DPR-Mitteilung. So müssen Jahn zufolge etwa die kognitiven und körperlichen Funktionsfähigkeiten als Pflegebedarfsfaktoren in die DRG-Kalkulation einfließen. Dafür sei lediglich eine stärkere Einbindung von Assessmentinstrumenten in die DRG-Systematik nötig.
Der Einführung von „Nursing Related Groups" erteilte Jahn eine klare Absage. Sie seien „nicht zielführend" und stellten nichts weniger als die Ausweitung der PKMS-Systematik für alle Patienten dar. Der DPR hatte seinen Vorschlag für die Pflegebedarfsfaktoren bereits auf dem Nationalen DRG-Forum im März in Berlin vorgestellt. „Jetzt gehe es darum, unser sinnvolles Instrument gemeinschaftlich weiter auszubauen. Die Pflege muss unbürokratisch und leistungsgerecht im Finanzierungssystem der Krankenhäuser abgebildet werden", sagte Jahn.