Reine Personalaufstockungen haben so gut wie keine Auswirkung auf die Versorgungsqualität im Krankenhaus, wenn die Arbeitsbedingungen nicht mindestens als durchschnittlich bewertet werden. Das ist ein zentrales Ergebnis des Picker Reports 2015. Danach bedarf es zusätzlich einer guten Zusammenarbeit mit Führungskräften und Kollegen aus dem Pflege- und dem ärztlichen Dienst sowie „einem hohen Stellenwert der Pflegequalität auf Führungsebene", heißt es in einer Mitteilung des Picker Instituts.
„Der (erneute) Versuch der Politik, mit einem Pflegestellen-Förderprogramm für Entlastung zu sorgen, ist so falsch wie hilflos", sagte die Geschäftsführerin des Instituts, Maria Nadj-Kittler, am Dienstag in Hamburg. Die Forschung der vergangenen Jahre habe klar gezeigt, „dass die rein quantitative Aufstockung des Personals – die teuerste Variante zur Verbesserung der Versorgung – verpufft, wenn sich nicht mindestens gleichzeitig auch die Arbeitsbedingungen verbessern", so Nadj-Kittler.
Ein weiteres Ergebnis der Studie: Das Pflegepersonal in deutschen Kliniken fühlt sich stark belastet. Lediglich 4 Prozent der insgesamt 8.570 befragten Pflegekräfte gaben an, ihre Arbeit so gut wie immer in der regulären Arbeitszeit bewältigen zu können. 35 Prozent schafften ihr Pensum nur selten in der dafür vorgesehenen Zeit.
Das Bestellformular der Report-Vollversion steht ab dem 16. September zur Verfügung.
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