Gabriele Meyer, Professorin für Gesundheits- und Pflegewissenschaften an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, hat eine patientenorientierte und aussagekräftige Pflegeforschung gefordert. Dazu gehörten eine für Kliniker und Patienten relevante Forschungsfrage, eine angemessene Methodenauswahl sowie eine vollständige und unverzerrte Berichterstattung. „Wir brauchen eine Transparenz-Initiative in der Pflegeforschung", sagte die Pflegewissenschaftlerin auf der 3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft in Konstanz. Dies beinhalte unter anderem eine verstärkte Registrierung von Studien, zugängliche Studienprotokolle, eine transparente Berichterstattung sowie Zugang zu allen Informationen einer Studie.
Eine Lanze für die qualitative Forschung brach André Fringer, Professor an der FHS St. Gallen. Diese sei sehr wichtig, stehe im Moment aber im Spannungsfeld zwischen Anspruch und Wirklichkeit einer „guten" qualitativen Forschung. Er sprach von einer „McDonaldisierung" der Forschungspraxis, bei der qualitative Ergebnisse immer schneller und effizienter mit immer weniger Geld gefordert würden. „Die Forschung bleibt dabei oft auf der Strecke", so der Schweizer Pflegewissenschaftler.
Zur 3-Länderkonferenz Pflege und Pflegewissenschaft vom 20. bis 22. September kamen rund 350 Teilnehmer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an den Bodensee. Im Fokus der mehr als 40 Vorträge standen neue Studienergebnisse, Forschungsprojekte und wissenschaftliche Methoden.