Pflege kann krank machen: Rund 20 Prozent aller pflegenden Angehörigen in Deutschland leiden unter einer Depression. Auch Angst- oder Schlafstörungen kommen gehäuft vor. Insgesamt leiden etwa die Hälfte aller Pflegepersonen unter psychischen Problemen, deutlich mehr als nicht-pflegende Menschen. Das sind zentrale Ergebnisse des aktuellen Pflegereports 2015 der DAK-Gesundheit, der am Donnerstagvormittag in Berlin veröffentlicht wurde.
Für den DAK-Pflegereport „So pflegt Deutschland" wurden die anonymisierten Daten von 500.000 Versicherten ausgewertet. Ferner hat die Kasse Daten von 12.000 pflegenden Angehörigen mit denen einer nicht-pflegenden Gruppe verglichen und die häufigsten Krankheiten analysiert. Ein zentrales Ergebnis: Pflegende Angehörige werden um 10 Prozent häufiger wegen psychischer Leiden behandelt. Bei Depressionen sind es 8 Prozent mehr. „Das zeigt, wie viel Druck auf Menschen lastet, die neben Job und Familie noch die Pflege eines Angehörigen übernehmen", sagte Herbert Rebscher, Vorstandschef der DAK-Gesundheit. Auch körperlich sind pflegende Angehörige belastet: Jede sechste Pflegeperson musste 2014 wegen Muskel-Skelett-Erkrankungen wie Rückenschmerzen zum Arzt, bei nicht-pflegenden Personen war nur jeder Zehnte betroffen.