Der Deutsche Hebammenverband (DHV) hat die Festlegung von verbindlichen Ausschlusskriterien für Hausgeburten scharf kritisiert. Ihr Nutzen sei nicht wissenschaftlich belegt, heißt es in einer entsprechenden Mitteilung. Die Schiedsstelle hatte am vergangenen Freitag entschieden, dass es beispielsweise bei der Überschreitung des berechneten Geburtstermins um 3 Tage künftig dem Arzt überlassen sei zu entscheiden, ob eine Hausgeburt möglich ist. Darin sieht der DHV einen „schweren Einschnitt in das Berufsrecht der Hebammen" und befürchtet „den Untergang der Hausgeburt".
„Die Etablierung von Ausschlusskriterien hat nichts mit einer Qualitätsverbesserung in der außerklinischen Geburtshilfe zu tun, sondern bewirkt deren Abschaffung", sagte die DHV-Verhandlungsführerin, Katharina Jeschke. Darüber hinaus gibt zumindest aus Sicht der Hebammen keine empirisch belegbaren Beweise, „dass eine Hausgeburt weniger sicher ist als eine Geburt in der Klinik oder dass dabei mehr Komplikationen auftreten", so die DHV-Präsidentin Martina Klenk. Die führenden Ärzteverbände haben dieser Sichtweise bislang immer widersprochen.