Der Marburger Bund (MB) hat dem Klinikverbund der gesetzlichen Unfallversicherung (KUV) vorgeworfen, er belaste die Tarifverhandlungen für Ärzte in den zum Tarifverbund gehörenden berufsgenossenschaftlichen Kliniken. Es werde versucht, Spitzenmedizin zu Niedrigpreisen durchzusetzen, teilte die Ärztegewerkschaft mit. Der Forderung des Marburger Bundes nach einer Erhöhung der Ärztegehälter von 5,5 Prozent ab dem 1. Juli 2015 habe die Verhandlungsführung der BG Kliniken in der zweiten Verhandlungsrunde das Angebot einer Entgelterhöhung um 0,85 Prozent entgegengestellt.
Ein stärkerer Anstieg des Gehaltsniveaus sei vor allem mit dem Hinweis abgelehnt worden, die aus den vorgenommenen Investitionen resultierenden Kosten ausgleichen zu müssen. „Die Träger der BG Kliniken erheben den Anspruch, die Ärztinnen und Ärzte an den BG Kliniken seien dazu da, durch ihre Arbeitsleistung die Klinikinvestitionen und möglicherweise auch die gegenwärtig laufende Konzernbildung zu refinanzieren", kritisierte der Verhandlungsführer des MB, Rolf Lübke. Wer aber Spitzenmedizin wolle, solle sie auch angemessen honorieren.