Auf dem Arbeitsmarkt hat sich eine neue Pflegenden-Generation etabliert. Sie besitzt eine eigene Vorstellung vom Berufsleben und spezifische Erwartungen an ihren Arbeitgeber, diese es besonders zu berücksichtigen gelte. Das geht aus den Ergebnissen des Seminars Generationengerechtes Führen in der Pflege hervor. An der Veranstaltung Mitte Oktober in Bochum nahmen unter anderem Stationsleitungen und Personalentwickler teil. Sie suchten gemeinsam mit den Referenten nach einem Entschlüsselungscode für die sogenannte Generation Y, um sie erfolgreich in den Klinikalltag zu integrieren. Allerdings gebe es dabei kein Patentrezept, sagte der Ärztliche Vorstand und Vorstandsvorsitzende der Universitätsmedizin Rostock, Christian Schmidt. Dennoch könne der Workshop eine Anleitung sein, wie man mit der neuen Generation angemessen umgehe.
Annett Laban, Pflegevorstand der Universitätsmedizin Rostock, machte zudem deutlich, dass sich mit dem Aufkommen der neuen Generation auch die Personal- und Führungsarbeit verändere: „Sich mit Haut und Haar der Arbeit verschreiben und persönliche Dinge hinten anstellen, ist nicht im Sinne der Generation Y", sagte Laban. Vor allem vor dem Hintergrund der großen Nachfrage von Nachwuchskräften, müssten sich Krankenhäuser in Zukunft einiges einfallen lassen, um im Kampf um die Besten zu bestehen, so Laban weiter.
Auch der stellvertretender Direktor und Leiter OP-Management an der Klinik für Anästhesiologie der Universitätsmedizin Göttingen, Martin Bauer, machte sich für eine Generationen-freundliche Klinikorganisation stark. Denn: Ob ein Mitarbeiter eine Klinik für attraktiv halte, sei unter anderem von seinem Alter beziehungsweise von der Generation, zu der er gehört, abhängig, so Bauer. Darüber hinaus sollte es gezielte Strategien zum betrieblichen Gesundheitsmanagement geben, sagte Hubertus Pütz, Pflegedienstleitung der Geschäftseinheit Pflegedienst in der Universitätsmedizin Göttingen. Die Entwicklung von Strukturen, die die gesundheitsförderliche Gestaltung von Arbeit und Organisationen berücksichtigten sowie auf die Befähigung zum gesundheitsfördernden Verhalten der Mitarbeiter zielten, gewännen zunehmend an Bedeutung.
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