Der Pflegebevollmächtigte der Bundesregierung Karl-Josef Laumann (CDU) hat sich dafür stark gemacht, viele der unfreiwilligen Teilzeitstellen in der Altenpflege in Vollzeitjobs umzuwandeln. Es gebe hierzulande immer wieder den Ruf nach Pflegekräften aus dem Ausland, sagte Laumann am Donnerstag in einem Gespräch mit Vertretern von Pflegeeinrichtungen und Kostenträgern. Allerdings würde mancherorts fast 50 Prozent der betroffenen Teilzeitpfleger keine volle Stelle angeboten. „Das ist ein Unding für unsere Pflegekräfte", kritisierte der Pflegebeauftragte. Gerade junge Menschen sollten nach der Ausbildung die Möglichkeit haben, Vollzeit zu arbeiten. Andernfalls blieben sie der Pflege fern, warnte Laumann.
Gründe für die hohe Teilzeitbeschäftigung sind den Gesprächsteilnehmern zufolge vor allem die körperliche Belastung der Profession und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Um mehr Vollzeittätigkeit zu erreichen, seien insbesondere bessere Personalschlüssel und höhere Vergütungen wichtig. Darüber hinaus forderte Laumann von den Kosten- und Einrichtungsträger, die Möglichkeiten zur sektorenübergreifenden Beschäftigung auf den Prüfstand stellen: „Die in der Pflege tätigen Unternehmen sollten gemeinsam mit den Kostenträgern neue, kreative Wege bei der Arbeits- und Aufgabenverteilung gehen. Gerade Unternehmen, die sektorenübergreifende Pflegeangebote haben, das heißt sowohl ambulant als auch teil- und vollstationär tätig sind, sollten beispielsweise die Möglichkeiten eines Gesamtversorgungsvertrages prüfen und nutzen."