Unter alten Menschen sind Schlafstörungen weit verbreitet. Eine aktuelle Studie unter 7.500 Heimbewohnern hat ergeben: Rund neun Prozent leiden täglich an Tagesschläfrigkeit. Internationale Zahlen besagten sogar, dass etwa zehn bis 30 Prozent der 65-Jährigen und Älteren von übermäßiger Tagesschläfrigkeit betroffen seien, sagte Gesundheitswissenschaftlerin und Senior Research Expert an der Hochschule für Technik und Wirtschaft HTW Berlin, Vjenka Garms-Homolová im Gespräch mit dem Pflegeportal Station24. Die Erkrankung habe neben den körperlichen Konsequenzen wie Muskelerschlaffung und einem instabilen Blutdruck vor allem negative Folgen für die kognitiven Funktionen. Es komme zu großen Schwierigkeiten, selbst einfachste Aufgaben zu bewältigen, so Garms-Homolová. Hinzu komme, dass die Betroffenen insgesamt viel schneller abbauten, als Bewohner die nicht zu den Tagesschläfrigen gehörten.
Deshalb sei es umso wichtiger, dass Pflegende und Angehörige ihre Bewohner oder Familienmitglieder genau beobachteten. Oft helfe dabei eine einfache Rechnung: „Nehmen Sie an, dass eine Heimbewohnerin in der Nacht acht Stunden schläft. Ihre Tageszeit beträgt dementsprechend 16 Stunden. 15 Prozent davon sind zweieinhalb Stunden. Das ist die maximale Gesamtzeit, die ihr für den Mittagsschlaf und jegliches Ruhen zur Verfügung steht", sagte Homolová. Pflegende sollten also darauf achten, dass die Bewohner tagsüber nicht zu viel Zeit im Bett verbrächten und die „Nickerchen" beschränkt würden. „Der Mittagsschlaf sollte nicht mehr als 30 Minuten dauern", empfiehlt die Gesundheitswissenschaftlerin.
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