Bei den langwierigen Tarifverhandlungen zwischen der Charité – Universitätsmedizin Berlin und der Gewerkschaft Verdi rückt ein Abschluss in greifbare Nähe. Ein „ermutigender Zwischenstand" sei erreicht, teilte Europas größte Uniklinik vergangenen Freitag mit. Derzeit bestehe demnach weitgehende Klarheit darüber, dass Qualitätsstandards und eine Mindestbesetzung auf Intensivstationen eingeführt würden. Im Mittel soll dort künftig eine Pflegekraft auf zwei Patienten kommen, auch auf anderen Stationen soll sich die Situation entspannen. Wie viele zusätzliche Stellen das insgesamt bedeutet, ist noch nicht näher beziffert worden.
Offen geblieben sind bisher juristische Fragen, Fragen von Übergangsregelungen, Methoden der Nachsteuerung sowie Festlegungen zu Gesundheitsausschuss und Gesundheitsfonds. Die Charité wolle das erste Quartal 2016 nutzen, um die Anpassungen einzuführen und die restlichen Fragen bis zum Abschluss des Tarifvertrags zu klären.
Verdi fordert seit Jahren unter anderem mehr Pflegepersonal. Nach zehn Tagen Streik einigten sich beide Seiten Anfang Juli auf Eckpunkte für einen Tarifvertrag.