Die Ausgaben der gesetzlichen Krankenkassen für stationäre Leistungen werden im Jahr 2016 nach Berechnungen des Spitzenverbands der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV-SV) um 4 Milliarden Euro auf 74,5 Milliarden Euro steigen. Das wäre ein Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Drei Viertel des Zuwachses resultieren aus „regulären Steigerungen", 1 Milliarde Euro resultiere aus der Krankenhausreform 2015. Bis zum Jahr 2018 steigen die Ausgaben laut GKV-SV um gut 10 Milliarden Euro im Vergleich zum Ausgangsjahr 2015, wovon 2,7 Milliarden durch die Klinikreform verursacht würden.
Die neuen Daten des GKV-SV kommen in eine Zeit rasch steigender Krankenkassenbeiträge, die wiederum zu einer Debatte über die Frage der Parität geführt haben. Derzeit ist der von den Arbeitgebern zu zahlende Beitragssatz bei 14,6 Prozent eingefroren. Arbeitnehmer müssen ab 2016 im Schnitt 1,1 Prozentpunkte mehr bezahlen. Laut einem Bericht des „Handelsblatts" vom Dienstag plant die rot-grüne Landesregierung in Rheinland-Pfalz eine Initiative im Bundesrat für die Wiederherstellung der Parität. Auch Teile der CDU wie der Arbeitnehmerflügel seien dafür. Dagegen nannte Bayerns Wirtschaftsministerin Ilse Aigner (CSU) den Vorschlag einen „Ausweis wirtschaftspolitischer Unvernunft". Sie warnte: „Steigende Krankenkassenbeiträge belasten die Bürger. Steigende Arbeitskosten gefährden Jobs."