Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung im Sektor Pflege und Soziales hat im Oktober 2015 im Branchenvergleich am deutlichsten zugelegt. Das geht aus dem aktuellen Arbeits- und Ausbildungsmarktbericht Dezember 2015 der Bundesagentur für Arbeit hervor. Demnach verzeichnete der Wirtschaftszweig mit einem Anstieg von 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr die absolut größten Zuwächse. Damit arbeiteten im Oktober vergangenen Jahres etwa 93.000 Personen mehr in der Pflege.
Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) begrüßte die Zahlen: „In der Pflege entstehen die sichersten Arbeitsplätze der nächsten Jahrzehnte. Es steht also besser um die Berufsaussichten im Pflege- und Sozialbereich als es von vielen Seiten oft suggeriert wird", sagte der Präsident des bpa-Arbeitgeberverbands, Rainer Brüderle, am Montag in Berlin.
Allerdings verdeutliche die Statistik auch, dass wieder mehr über den Wert der Pflege in der Gesellschaft gesprochen werden müsse. Denn: Es laufe etwas schief, wenn Leistungen der Pflege deutlich schlechter vergütet würden als andere vergleichbare Dienstleistungen, so Brüderle weiter. „So ist jeder bereit für die Anfahrt eines Handwerkers 35 Euro zu bezahlen, für die Anfahrt eines Pflegedienstes werden aber oft nur 3,70 Euro vergütet."