Am Mittwoch hat das Bundeskabinett den Gesetzesentwurf zur Reform der Pflegeberufe beschlossen. Aus Sicht der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) ist die Reform jedoch „mit vielen Unsicherheiten behaftet". Geplant ist, die bisherigen drei Berufsbilder der Gesundheits- und Kranken-, Kinderkranken- und Altenpflege zu einer gemeinsamen generalistischen Ausbildung zusammenzuführen. Für die Krankenhäuser ist dabei vor allem die Finanzierungsfrage noch nicht beantwortet. „Die Umstellung auf Finanzierungspauschalen nimmt keine Rücksicht auf die individuellen Kosten in den Häusern und Schulen. Das kann Ausbildungsstätten und damit Ausbildungsplätze gefährden. Wir brauchen die individuellen Kostenverhandlungen als gleichberechtigte Option", sagte DKG-Hauptgeschäftsführer, Georg Baum, am Mittwoch in Berlin. Zudem sprach sich die DKG dafür aus, die Ausbildung der Kinderkrankenpflege „zumindest zunächst eigenständig fortzuführen".
Neben der DKG hatten auch weitere Vertreter der Arbeitgeberseite Bedenken gegenüber der Entscheidung des Kabinetts geäußert. So befürchtet etwa der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa), dass Ausbildungsplätze verloren gingen, weil es gerade für kleinere und mittlere Einrichtungen viel zu teuer und viel zu bürokratisch werde, junge Menschen auszubilden. Aus den Reihen der Pflegeverbände erhielt der Beschluss zur Ausbildungsreform hingegen viel Lob. Der Deutsche Pflegerat (DPR) beispielsweise bezeichnete ihn als „Meilenstein für die Weiterentwicklung der Pflegeberufe".