Die tariflichen Ausbildungsvergütungen sind im vergangenen Jahr weiter gestiegen. 2015 erhielt ein Azubi im Bundesdurchschnitt 826 Euro pro Monat und damit 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Das zeigt eine jüngst vom Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) vorgelegte Auswertung. Der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) bewertete die Zahlen positiv. Sie offenbarten, dass die Azubi-Bezahlung in der Altenpflege in der Spitzengruppe rangiere, sagte bpa-Arbeitgeberpräsident Rainer Brüderle am Mittwoch in Berlin.
Die BIBB-Rangliste der 20 am besten vergüteten Ausbildungen hierzulande führt die Berufsgruppe der Maurer (1.057 Euro) an. Dahinter folgen Mechatroniker (998 Euro) und Industriemechaniker (992 Euro). „Legt man die durchschnittliche tarifliche Vergütung des TVöD in der Pflege in Höhe von 1.050,38 Euro zugrunde, dann liegt die Altenpflege auf Rang zwei aller Azubi-Gehälter", so Brüderle weiter.
Der bpa-Vizepräsident Bernd Meurer forderte angesichts der Statistik, dass das Gerede von einer schlechten Bezahlung bei den Auszubildenden in der Altenpflege endlich ein Ende haben müsse. „Die Zahlen machen deutlich, dass man überhaupt nicht von einer wirtschaftlichen Fehlentwicklung in der Pflegebranche sprechen kann", so Meurer. Auch Brüderle machte sich für eine positive Beurteilung der Berufsaussichten in der Altenpflege stark. „Ein Eingriff in die Tarifhoheit ist ebenso wenig nötig wie ständige Debatten über die Allgemeinverbindlichkeit von Tarifverträgen."