Die baden-württembergische Enquete-Kommission Pflege hat mehr als 600 Handlungsempfehlungen erarbeitet, um die Pflege im Land zukunftsfähig zu gestalten. Vor allem die Attraktivität der Pflegeprofession müsse gesteigert und der Verbleib im Beruf gefördert werden, so der Gremiumsvorsitzende, Helmut Walter Rüeck (CDU), bei der Pressekonferenz zur Vorstellung des Abschlussberichts am vergangenen Freitag.
Darüber hinaus sollen pflegebedürftige Menschen stärker dabei unterstützt werden, in ihrer gewohnten Umgebung selbstbestimmt zu altern. „Wir können uns nicht darauf verlassen, dass auch zukünftig rund zwei Drittel der Menschen mit Pflegebedarf in der eigenen Häuslichkeit ausschließlich durch Familienangehörige gepflegt werden", betonte Rüeck. Deshalb forderte er auch eine engere Vernetzung der unterschiedlichen Akteure und eine koordinierte Quartiersentwicklung. Außerdem sollen pflegende Angehörige künftig mehr entlastet werden: „Unterstützungsangebote wie Gesprächsgruppen, Informationsveranstaltungen, Kurse und Entspannungswochenenden und Kuren müssen angeboten und finanziert werden", so Rüeck weiter.
Den etwa 1.000 Seiten starken Abschlussbericht „Pflege in Baden-Württemberg zukunftsorientiert und generationengerecht gestalten" haben insgesamt 19 Enquete-Mitglieder gemeinsam mit 57 Sachverständigen und 26 Verbänden zusammengestellt und dazu den aktuellen Zustand der Pflege im Land analysiert. Am Mittwoch soll der Report abschließen im Landtag beraten werden.