Notsituationen können mit Unterstützung der Familienpflege bewältigt und Ressourcen der Familien nachhaltig gestärkt werden. Das hat eine aktuelle Studie des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung e.V. (dip) in Rheinland-Pfalz und im Saarland gezeigt. „Unsere Analyse belegt eindrucksvoll das Leistungsspektrum der Familienpflege. Leider wird ihre Bedeutung nicht genügend gewürdigt und die Finanzierung ist nicht gesichert", sagte Frank Weidner, Leiter der Studie.
In die Untersuchung einbezogen waren zehn Familienpflegedienste in der Trägerschaft von Caritasverbänden. Diese hatten allein im Jahr 2014 rund 340 Familien in Krisen begleitet, in denen mehr als 800 Kinder lebten. Anlässe für Familienpflege sind vor allem gesundheitsbedingte Einschränkungen, Risikoschwangerschaften oder Überforderungssituationen von Müttern.
Die wichtigste Wirkung der Familienpflege bestehe laut dip-Studie darin, die Notsituation in der Familie zu beruhigen und zu stabilisieren. Hauptziel sei, dass Familien ihre Selbstständigkeit wiedererlangten, so dass das Kindeswohl wieder gesichert ist. Zum Einsatz kommen überwiegend professionelle Fachkräfte, die die Familien begleiten und bei Bedarf weitere Hilfeangebote vermitteln. Weidner: „Ohne die Familienpflege, so sind sich alle einbezogenen befragten Familien sicher, wäre die Krise schlimmer, die Krankheit langwieriger und die Versorgung der Kinder deutlich schlechter gewesen."
Die Studie kann unter www.dip.de kostenlos heruntergeladen werden.