Der Bayerische Landespflegerat (BLPR) wendet sich entschieden gegen die jüngsten Versuche der Gegner einer generalistischen Pflegeausbildung, das Gesetzgebungsverfahren zum neuen Pflegeberufsgesetz zu verzögern oder ganz aufzuhalten. Der BLPR sehe darin eine Blockade der generalistischen Neuausrichtung des Pflegeberufs und der damit einhergehenden Ausbildungsreform, heißt es in einer Pressemitteilung von Dienstag. Die Reform dulde keinen Aufschub mehr, „schon allein, um endlich der EU-Berufsanerkennungsrichtlinie zu entsprechen".
„Es drängt sich der Verdacht auf, dass sich hier Politiker von den Gegnern der generalistischen Pflegeausbildung instrumentalisieren lassen und unter dem Vorwand der Versachlichung eine Neuordnung massiv torpedieren, statt auf konstruktive Diskussion im Gesetzgebungsprozess zu setzen", sagte BLPR-Vorsitzende Edith Dürr. „Auch wir sind nicht mit allen Details des Kabinettsentwurfs einverstanden.", Er enthalte aber durchaus noch einige Fallstricke, über die man sich im Gesetzgebungsprozess auseinandersetzen müsse. Das dürfe kein Grund sein, das Gesetzesvorhaben grundsätzlich in Frage zu stellen. Die professionelle Pflege brauche dringend die zügige Umsetzung der Ausbildungsreform. „Es mutet schon befremdlich an, dass jetzt – nach so vielen Jahren intensiver Debatte – wieder vor allem pflegefremde Berufsgruppen und Trägerverbände sich berufen fühlen, das Moratorium zu unterstützen."