Der Pflegebeauftragte der Bundesregierung, Karl-Josef Laumann (CDU), hat in Frage gestellt, ob die Gründung des Spitzenverbands Bund der Krankenkassen (Spibu, GKV-Spitzenverband) vor knapp zehn Jahren der richtige Weg war. Beim Gesprächskreis Gesundheit des Bundesverbands Medizintechnologie (BVMed) sagte der Politiker im Rang eines Staatssekretärs im Bundesgesundheitsministerium (BMG): „Ich persönlich glaube auch nicht, dass der Spibu die beste Entscheidung war." Laumann hatte zuvor heftig die Politik der Krankenkassen und des GKV-SV bei der Versorgung ihrer Versicherten mit Hilfsmitteln, insbesondere Inkontinenzprodukten kritisiert.
Erst als er im Stil der Stiftung Warentest von den Kassenleistungen abgedeckte Inkontinenzprodukte habe testen lassen wollen, habe der GKV-SV reagiert und eine Richtlinie erlassen, die für eine höhere Qualität sorgen solle. Zuvor sei die Richtlinie 23 Jahre nicht an den technischen Fortschritt angepasst worden. Dazu der Pflegebeauftragte: „Ich persönlich könnte mir vorstellen, das solche Richtlinien im Ministerium gemacht werden." Bereits jetzt plane der Gesetzgeber zu regeln, dass der GKV-SV die Heilmittelverordnung in bestimmten Abständen dem technischen Fortschritt anpassen müsse. Außerdem müsse es künftig mehrere zuzahlungsfreie Hilfsmittel geben für einen Versicherten. Die Krankenkassen sollen ihren Versicherten also mehrere Produkte zur Auswahl anbieten.