Die Terroranschläge von Brüssel am gestrigen Dienstag haben auch die Krankenhäuser der europäischen Hauptstadt vor eine gewaltige Aufgabe gestellt. Die Attentate seien „das schlimmste, was wir seit mindestens 15 Jahren erlebt haben", sagte Renaud Mazy, Verantwortlicher des Krankenhauses Saint Luc, laut dem Brüsseler Onlineportal Politico wenige Stunden nach dem Terrorakt. Innerhalb weniger Minuten sei es möglich gewesen, im Krankenhaus so viel Raum wie möglich zu schaffen für die Behandlung von Notfällen, um alle eintreffenden Opfer zu behandeln, erklärte Mazy weiter. Die Klinik habe ausreichende Vorräte an Spenderblut gehabt.
Belgiens Gesundheitsministerin Maggie De Block sagte, es stünden landesweit 15 Krankenhäuser bereit, um die Verletzten zu versorgen. „Es gibt genug Kapazitäten, um jedem zu helfen. Die Evakuierung erfolgte rasch. Es waren ausreichend Ambulanzen an den Tatorten", sagte sie Politico. Das belgische Rote Kreuz hatte dem Bericht zufolge insgesamt 60 Rettungswägen im Einsatz. Menschen der Blutgruppe 0 und A negativ wurden aufgerufen, Blut zu spenden.
Politico berichtet über eine angespannte Lage vor und in dem Krankenhaus Saint Pierre am Dienstag. Dort seien 100 Patienten in der Notaufnahme eingetroffen. „Alles riecht nach Blut", zitiert das Medium die Pflegekraft Tshimbalanga Maguy. Das Klinikpersonal habe die Vergabe von Spenderblut priorisiert an die am stärksten Verwundeten vergeben müssen.
Im Saint Luc Krankenhaus seien insgesamt 100 Ärzte und Pflegekräfte mobilisiert worden, um die Opfer zu versorgen. Einige, die am Flughafen im Einsatz gewesen seien, seien unter Schock gestanden und hätten selbst psychologische Betreuung nötig gehabt. Politico zitiert den Kardiologen Jean-Louis Vanoverschelde mit dem Satz: „Man ist nicht gewohnt komplett zerfetzte Menschen zu sehen, selbst wenn man Arzt oder Pflegekraft ist."