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ZQP: Ambulante Dienste haben Nachholbedarf bei kultursensibler Pflege

Viele der ambulanten Pflegedienste hierzulande sind auf die Versorgung von Menschen mit Migrationshintergrund nicht ausreichend vorbereitet. Das ist ein zentrales Ergebnis einer aktuellen Studie des Zentrums für Qualität in der Pflege (ZQP). Zwar steige die Zahl Pflegebedürftiger anderer Kulturen kontinuierlich. Dennoch gaben die befragten Pflegedienstleitungen der Erhebung zufolge an, dass nur etwa jeder vierte Mitarbeiter entsprechende Sprachkenntnisse und Hintergrundwissen zu Kulturen und Migrationsaspekten aufweise.

Das liegt laut ZQP auch daran, dass lediglich 15 Prozent der Dienste ihren Mitarbeitern Fortbildungen zur kulturellen Pflege anböten. Deshalb müssten entsprechende Aus- und Weiterbildungen zunehmend gestärkt werden, forderte der ZQP-Vorstandsvorsitzende, Ralf Suhr, am Mittwoch in Berlin. „Auch bei der Ausgestaltung des aktuell diskutierten Gesetzesentwurfs zur Reform der Pflegeberufe ist es dringend erforderlich, eine solche Sensibilität als Aspekt der guten Pflege in diversen und bunten Lebenskontexten umfassend zu berücksichtigen", so Suhr weiter.

Darüber hinaus offenbart die Analyse erhebliche Kommunikationsbarrieren: Nur etwa 50 Prozent der befragten Dienste erklärten, die Patienten auch in einer anderen Sprache als Deutsch versorgen zu können, obwohl viele Migranten eine Pflege in ihrer Muttersprache als besonders wichtig bezeichneten. Auch die direkte Ansprache mithilfe von Gesundheits- und Pflegelotsen innerhalb der jeweiligen ethnischen Community nutzten die Pflegedienste bislang nicht im vollem Umfang. Laut dem ZQP greifen nur rund 41 Prozent auf diese Unterstützung zurück.

„Der Hausarzt ist oftmals auch für Migranten ein zentraler Ansprechpartner, um Pflege- und Gesundheitsangebote bekannt zumachen", sagte Suhr. Dies führt das ZQP auch darauf zurück, dass Informationen zu kultursensiblen Angeboten häufig nicht bei den Zuwanderungsgruppen ankämen. So organisiere bislang nur etwa jeder dritte Pflegedienst beispielsweise migrationsspezifische Werbung. Hinzu komme, dass selbst auf kultursensible Pflege spezialisierte Anbieter keine mehrsprachigen Webseiten, Broschüren oder Flyer erstellten, kritisierten die Studienautoren. Deswegen sei vor allem eine gute Vernetzung zwischen Pflegeanbietern und Ärzten im Arbeitsgebiet der Dienste „ein wichtiger Baustein zur besseren Information über die Pflegeangebote", sagte Suhr.

 

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