Für Frauen hat der Erhalt der Selbstständigkeit im Alter und die Versorgung älterer Angehöriger generationenübergreifend einen hohen Stellenwert. Das ist ein zentrales Ergebnis einer repräsentativen Studie der Care.com Europe GmbH, einem Unternehmen für familienunterstützende Dienstleistungen. Demnach gab zwar die Hälfte der Befragten an, starke finanzielle Einschränkungen zu befürchten, wenn sie wegen der Pflege eines Verwandten beruflich kürzer treten müssten. Dennoch sind der Erhebung zufolge ebenso viele Frauen bereit, Karriereeinbußen hinzunehmen. Für die Gruppe der sogenannten Millennials (17 bis 35 Jahre), der Sandwich-Generation (36 bis 50 Jahre) und der Babyboomer (51 Jahre und älter) ist die Versorgung älterer Angehörige genau so wichtig wie die der Kinder. Etwa drei Viertel von ihnen würden für die Betreuung eines pflegebedürftigen Verwandten genau so viel investieren wie für den eigenen Nachwuchs.
Allerdings offenbart die Umfrage auch, dass sich etwa ein Drittel der Frauen aus den drei untersuchten Generationen aufgrund der Verantwortung gegenüber älteren Angehörigen überfordert fühle. Die Mehrheit, rund 80 Prozent, stelle trotzdem den Anspruch an sich selbst, ihren Angehörigen denselben Lebensabend zu ermöglichen, den sie sich auch wünschten. Ein weiteres Ergebnis der Erhebung: Mehr als jede Zweite fühlt sich unzureichend oder gar nicht über Pflegegesetze und Versorgungsangebote aufgeklärt. „Die Ängste und Sorgen beim Auftreten eines Pflegefalls in der Familie werden durch die Unwissenheit über die Gesetzeslage, Rechte und Versorgungsmöglichkeiten verstärkt", kritisierte der Geschäftsführer der DPR Deutscher Pflegering GmbH, Oliver Hamacher. Das Unternehmen kooperiert seit mehreren Jahren mit der Care.com Europe GmbH.