Der Bayerische Landespflegerat (BLPR) hat gefordert, die Pflegeprofession als Partner und Ratgeber in den Gesetzgebungsprozess der geplanten Pflegeberufsreform stärker mit einzubeziehen. Nur so könne den überwiegend fachfremden Gegnern der Generalistik nachhaltig der Wind aus den Segeln genommen werden, wird die BLPR-Vorsitzende, Edith Dürr, in einer entsprechenden Mitteilung zitiert. „Wir wollen uns konstruktiv in den Prozess einbringen und so auch zielorientiert Diskussionen über Details anstoßen, die wir im Gesetzentwurf für kritisch und überarbeitungsbedürftig halten", sagte die Generaloberin am Dienstag.
Die veränderten Bedingungen in der beruflichen Praxis machten einen umfassenderen Pflegebegriff notwendig, der die Vermittlung von viel breiter gefächerten Handlungskompetenzen erfordere. Zudem wolle der BLPR dem eklatanten Fachkräftemangel effizient entgegentreten. „Dieses Ziel kann man nur erreichen, wenn man bereits in der Ausbildung die Voraussetzungen für berufliche Flexibilität und auch Mobilität schafft und künftig Fachkräfte befähigt, komplexe Pflegeprozesse in allen Bereichen kompetent bewältigen zu können", so Dürr weiter.
Mitte März hatte der
Bundestag in erster Lesung das Pflegeberufereformgesetz beraten. Die geplante generalistische Ausbildung sieht eine Zusammenführung der bislang drei getrennten Ausbildungsberufe der Alten-, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege vor.