Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) geht gleich mit zwei Tarifverhandlungen in die Offensive: In der ersten Runde der Verhandlungen mit der Bundestarifgemeinschaft des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) erhebt Verdi die Forderung nach 6 Prozent mehr Geld und einer Anhebung der Ausbildungsvergütung um 80 Euro pro Monat. Außerdem sollen die Arbeitszeiten im Rettungsdienst von derzeit 48 Stunden pro Woche auf höchsten 42 begrenzt werden. „Die Beschäftigten erwarten, dass das DRK ihre professionelle Arbeit und ihren Einsatz anerkennt und zügig ein verhandlungsfähiges Angebot vorlegt. Andernfalls sind Aktionen nicht auszuschließen", sagte Verdi-Bundesvorstandsmitglied Sylvia Bühler am Dienstag in Berlin.
Parallel dazu hat die Gewerkschaft die Beschäftigten der Arbeiterwohlfahrt (AWO) in Berlin für diesen Donnerstag zum Warnstreik aufgerufen. Seit November vergangenen Jahres führen die Berliner AWO und Verdi entsprechende Verhandlungen für die rund 1.600 Beschäftigten in der Hauptstadt. Nachdem bisher konstruktive Vorschläge unterblieben seien, liege nun seit Montag ein Angebot vor. Allerdings sei jetzt schon absehbar, dass das angestrebte Vergütungsniveau des Tarifvertrags der Länder „niemals erreicht werden könne", heißt es am Dienstag in einer entsprechenden Mitteilung von Verdi. Deshalb rufe Verdi trotzdem in den Warnstreik. „Wir sehen hier das Ende der Bescheidenheit der Beschäftigten in der Wohlfahrt", sagte Verdi-Verhandlungsführerin Meike Jäger. Auch hier müsse der Grundsatz gelten: „Gleicher Lohn für gleiche Arbeit."