Die Skepsis vieler Pflegender zur pflegerischen Selbstverwaltung ist nachvollziehbar. Das sagte die Vorsitzende des Errichtungsausschusses der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, Patricia Drube, in einem Interview mit dem Pflegeportal Station24. „Ich kann nachvollziehen, dass Kolleginnen und Kollegen kritisch darüber denken, einen Verwaltungsapparat finanzieren zu müssen." Verwaltung sei bei Pflegenden häufig negativ assoziiert und werde mit Bürokratie in Verbindung gebracht. Positive Auswirkungen einer Landespflegekammer wie ein deutlich höherer Einfluss der Berufsgruppe Pflege im Gesundheitswesen werde erst mit einer zeitlichen Verzögerung wahrnehmbar sein.
Drube äußerte sich im Interview auch zu den aktuellen und anstehenden Schritten beim Aufbau der pflegerischen Selbstverwaltung in Schleswig-Holstein. Gegenwärtig würden Unterausschüsse gebildet, eine Geschäftsordnung erstellt und sich über die Entschädigung der ehrenamtlichen Mitglieder verständigt, um die Arbeitsfähigkeit des Errichtungsausschusses herzustellen. Da es keine Anschubfinanzierung vom Land gebe, werde der Errichtungsausschuss in diesem Monat ein Darlehen aufnehmen, so die gelernte Altenpflegerin und Referentin beim Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordost.
Drube rechnet damit, dass die Pflegeberufekammer Anfang Juni 2018 ihre Arbeit aufnehmen könne. Die von der Politik gewählte Bezeichnung „Pflegeberufekammer" halte die 45-Jährige für zutreffend, weil es in der Pflege drei Heilberufe gebe. „Genau für diese drei Heilberufe ist die Kammer zuständig", so Drube weiter.
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