Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) will an seinen Plänen für eine generalistische Pflegeausbildung festhalten. In einer öffentlichen Sitzung des Petitionsausschusses am Montag wies er die Kritik der Kinderkrankenschwester, Monika Otte, die Zusammenlegung der bisher getrennten Ausbildungsberufe der Alten-, der Gesundheits- und Krankenpflege sowie der Gesundheits- und Kinderkrankenpflege sei gefährlich für die Situation der Kinderkliniken, zurück. Das geht aus einer aktuellen Meldung des Informationsdienstes des Bundestags hervor.
Otte bemängelte in der Sitzung zudem, dass sich generalistisch ausgebildete Pflegekräfte ihr Wissen über ein „Learning by doing am Kind" aneigneten. Gröhe hingegen verdeutlichte, dass die Grundausbildung der Fertigkeiten im vollem Umfang gesichert sei. Derzeit seien im Verlauf der spezialisierten Ausbildung 700 Praxisstunden verpflichtend. In den Generalistik-Entwürfen finde sich ein Minimum von 600 Praxisstunden, erweiterbar auf 1.400, so der Minister. Dem widersprach Otte. Ihrer Ansicht nach stelle das Eckpunktepapier die notwendige Spezialisierung nicht heraus. Die „Kann-Regelung" könne dazu führen, dass Ausbildungseinrichtungen nur die Mindestzahl an Praxisstunden anböten. Die Kinderkrankenschwester am Universitätsklinikum Gießen machte sich dafür stark, 1.600 Praxisstunden zu etablieren.
Otte hatte im Dezember 2015 eine Online-Petition an den Deutschen Bundestag zum Erhalt der Kinderkrankenpflege ins Leben gerufen. Sie befürchtet eine Abschaffung des Berufs und einen Verlust der auf die besonderen Bedürfnisse von Kindern ausgerichteten Spezialausbildung, sollte sich die Generalistik durchsetzen.