Offenbar ist die Zahl der Patienten mit chronischen Wunden geringer, als bisher vermutet. Das geht aus einer aktuellen Studie der Forschungsgruppe Primärmedizinische Versorgung (PMV) an der Universität Köln hervor, die der Bundesverband Medizintechnologie (BVMed) beauftragt hatte. Demnach sind bei 2,7 Millionen Patienten wundrelevante Diagnosen festgestellt worden. Von ihnen sei allerdings nur ein Drittel (890.000 Patienten) mit einem chronischen Verlauf konfrontiert, heißt es in einer BVMed-Mitteilung von Dienstag. Bei zwei Dritteln der Patienten konnte der Erhebung zufolge die Wundbehandlung innerhalb von acht Wochen beendet werden. Von einer chronischen Wunde spreche man allerdings immer erst dann, wenn es innerhalb von zwei Monaten keine Heilung gebe, so der BVMed.
Der Verband fordert angesichts der Studienergebnisse den Blick auf das Patientendrittel zu richten, deren Wunden chronisch würden. „Bessere Aus- und Weiterbildung bei Ärzten und Pflegekräften, eine engere Kooperation aller Beteiligten, der Ausbau spezialisierter interdisziplinärer Versorgungsnetzwerke oder das gezielte Fallmanagement für besonders schwer betroffene Patienten sind probate Mittel, dieses Ziel zu erreichen", heißt es in der Verbandsmitteilung weiter.