Beim Fahrplan für das neue Pflegeberufegesetz mit der Einführung der generalistischen Ausbildung wird es zu Verzögerungen kommen. Das machte die gesundheitspolitische Sprecherin der CDU/CSU-Bundestagsfraktion Maria Michalk am Mittwochabend beim Gesprächskreis Gesundheit des Bundesverbandes Medizintechnologie (BVMed) deutlich. „Hier gilt Gründlichkeit vor Schnelligkeit", sagte die Politikerin und verwies auf die gewaltige Komplexität des Gesetzes.
Ein Grund für die Verzögerung sei aber auch, dass es nicht möglich gewesen sei im Bundestag zeitnah einen ausreichend großen Raum für die öffentliche Anhörung zu finden. Diese werde nun am 30. Mai im Fraktionssaal der CDU/CSU stattfinden. Die Verabschiedung des Pflegeberufegesetzes werde damit wohl nicht mehr vor der Sommerpause gelingen. Der erste Ausbildungsgang könne dann voraussichtlich nicht wie geplant im Jahr 2018 sondern erst 2019 starten.
Mit dem Gesetz sollen die bisherigen drei Berufsbilder in der Gesundheits- und Kranken-, Gesundheits- und Kinderkranken- sowie der Altenpflege zu einer gemeinsamen Ausbildung verschmolzen werden. Michalk versuchte abermals den Kritikern, die es auch in ihrer eigenen Fraktion gibt, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Mit der neuen Ausbildung werde der Beruf attraktiver, was im Kampf gegen den Fachkräftemangel nötig sei.
Sie erteilte auch Forderungen eine Absage, die Kinderkrankenpflege aus dem neuen grundständigen Berufsbild herauszulösen. Dann müsste es für diesen Bereich ein extra Gesetz geben, erklärte Michalk. „Das wird noch viel komplizierter." Zudem seien 70 Prozent der Lerninhalte ohnehin identisch. Das Problem der möglicherweise knappen Praxisplätze auf Kinderkrankenstationen in Krankenhäusern ließe sich lösen, indem die Auszubildenden beispielsweise Erfahrungen sammelten in Einrichtungen für behinderte Kinder.